Geschichte des Kreisanglerverbandes Prenzlau 

Die Geschichte der Organisiertenangler reicht bis in die zwanziger Jahre des zwanzigsten Jahrhundert zurück. Einer der ersten Vereine im damaligen Kreis Prenzlau war der heutige Anglerverein „Prenzlauer Petrijünger“. Er wurde im Jahr 1925 gegründet. Ab dem Jahr 1933 erfolgte die Gleichschaltung aller Vereine und Sportverbände. Besonders aktive Angler waren zur damaligen Zeit solche Sportangler wie August Querhammer und Karl Jonas. Nach dem 2. Weltkrieg begann sich auch langsam wieder das organisierte Angeln  im Kreis Prenzlau zu entwickeln. Zu dieser Zeit stand das Angeln unter einem ganz anderen Gesichtspunkt. Es diente in erster Linie dazu das Nahrungsangebot  für die Familie zu verbessern, der sportliche Aspekt stand noch im Hintergrund. Aber im Laufe der Jahre wurden die ersten Angelvereine (Sektionen) im Kreis Prenzlau gegründet.

Es entstanden Sektionen in Fürstenwerder, Potzlow, Hohengüstow, Schmölln, Seehausen, Wolfshagen, Wollin, Klockow, Naugarten, Brüssow und auch wieder in Prenzlau die Ortsgruppe 1 unter der Leitung von Sportfreund Wilhelm Zienke. In diesen Sektionen waren solche Sportfreunde besonders aktiv wie Klemens Müller, Walter Rose, Werner Toews, Hans Dethlof, Manfred Nitsche und viele andere. Durch die oben genannten Vereine erfolgte dann auch die Gründung der Sektion Angeln des Kreises Prenzlau. Ihr erster Sektionsleiter war der Sportfreund Erich Lorenz aus Prenzlau. Zu dieser Zeit gehörte der Kreis Prenzlau noch zum Land Brandenburg. Im Jahr 1952 wurden die Länder aufgelöst und es erfolgte die Bildung der Bezirke.

Der Kreis Prenzlau wurde dem Bezirk Neubrandenburg zugeschlagen. Es wurden auch neue Kreise gebildet. So entstand unter anderen der Kreis Straßburg. In den Kreis Straßburg und Pasewalk verlor die Kreissektion der Angler solche Sektionen wie Wolfshagen und Brüssow um nur einige zu nennen. Die Bedingungen für die Angler waren zu dieser Zeit nicht die Besten. Es kam immer wieder zu Streitigkeiten zwischen den Fischereiberechtigten der einzelnen Gewässer und den Anglern. Es fehlte ihnen ein Dachverband. Im Jahre 1954 war es dann soweit. Mit dem Beschluss des Ministerrates der DDR vom 14. Oktober 1954 über die Verordnung zur Förderung des Angelsports veröffentlicht im Gesetzblatt der DDR Nr. 90 vom 28. Oktober 1954 erfolgte die Gründung des DAV der DDR. Damit war der Dachverband aller organisierten Angler der DDR geschaffen. Es war ein selbstständiger Verband unter dem Dach des DTSB (Deutscher Turn und Sportbund).

Eines der wichtigsten Ziele die in der Verordnung unter § 2 die Festlegung der Preise für Angelkarten der einzelnen Gewässer, sowie im § 3 festgelegt die Übergabe von Gewässern an den neu gegründeten DAV. Aus dieser Festlegung heraus entwickelte sich der Bestand unserer Verbandsgewässer das wir auch weiterhin wie unseren Augapfel hüten sollten. Die Gründung des DAV in der DDR war dann auch der Auslöser zur Überführung der Sektion Angeln des Kreises Prenzlau in den Kreisfachausschuss Angeln. Die Überführung erfolgte im Jahr 1954. Daran waren solche Angelvereine beteiligt, wie Fürstenwerder, Prenzlau, Klockow, Hohengüstow, Gramzow, Carmzow, Schmölln, Naugarten, Weggun und andere. Der erste Vorsitzende des Kreisfachausschusses war der Sportfreund Erich Lorenz Prenzlau Lenin-Straße 134. Unter seiner Leitung entwickelte sich die organisierte Anglerschaft im Kreis Prenzlau und es erfolgten die ersten Angelveranstaltungen die auf Kreisebene organisiert wurden.

Die Angelvereine übernahmen die ersten ihnen zur Verfügung gestellten Gewässer zum Angeln und zur Hege des Fischbestandes und Pflege der Gewässer. Diese Aufgabe entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem festen Bestandteil der Verbandsarbeit. Der Kreisfachausschuss des DAV erhielt fachliche und organisatorische Hilfe und Anleitung durch den Bezirksauschuss Neubrandenburg. Die Mitgliedsbeiträge im DAV der DDR waren einheitlich geregelt. Der Betrag war wie folgt aufgegliedert: Kinder bis zur 12. Klasse 0,20 Mark; Jugend und Rentner 0,50 Mark; Erwachsene 1,00 Mark. Die Angelberechtigung für DAV-Gewässer betrug für Kinder, Jugendliche und Rentner 5,00 Mark und für Erwachsene 10,00 Mark. Damit war jedes DAV-Mitglied der diese Angelberechtigung erworben hatte berechtigt alle DAV-Gewässer der DDR zu beangeln. Eines der ersten DAV-Gewässer im Kreis Prenzlau war unter anderen der Große Hasselsee. Der Kreisverband des DAV entwickelte sich unter der Führung ihrer Vorsitzenden Walter Littek, Gerhard Bublitz, Hans Eichmann und Hans Bredernitz zu einem schlagkräftigen Verband.

Es gab im Kreis Prenzlau kaum einen Ort in dem nicht ein Angelverein bestand. Das Verbandsleben in den Angelvereinen wurde durch viele Veranstaltungen die durch den Kreis- bzw. durch die Vereine selbst organisiert wurden bestimmt. Es wurden Meisterschaften auf Kreisebene organisiert wo die jeweiligen Sieger dann den Kreis auf Bezirksebene oft mir Erfolg vertraten. Hier wären ganz besonders zu nennen der Angelverein Fürstenwerder der mit seiner Kinder- und Jugendarbeit im Bereich des Turniersports große Erfolge errungen hat. Dieses ist insbesondere dem Sportfreund Werner Toews zu verdanken.

Mit der Wende im Jahr 1989 und der Wiedervereinigung 1990 standen ganz neue und schwierige Aufgaben vor dem DAV der DDR, aber auch vor der Anglerschaft des Kreises Prenzlau und ihrem Kreisfachausschuss unter der Führung des Sportfreundes Hans Bredernitz. Es war eine schwierige Zeit für alle Vereine um das geschaffene zu sichern aber auch neue Wege in der Verbandsstruktur zu gehen. Im Rückblick kann man sagen der Kampf und die Anstrengungen waren nicht umsonst. Der Kreisanglerverband konnte erhalten und der Verbandsgewässerbestand in großen Teilen gesichert und auch erweitert werden. Dafür hat sich der Sportfreund Hans Bredernitz den besonderen Dank aller organisierten Angler des Kreises Prenzlau erworben. Wenn sich nach der Wende auch viele Angler aus dem aktiven Verbandsleben ihrer Vereine zurückgezogen haben gehören heute noch über 30 Angelvereine dem Kreisanglerverband Prenzlau an. Der Kreisanglerverband Prenzlau ist Mitglied im Landesanglerverband Brandenburg des DAV und Mitglied des DAV. Mit der Wahl des Sportfreundes Wolfgang Mohns im Jahr 2008 zum Vorsitzenden des Kreisanglerverbandes geht es darum eine gute Verbandsarbeit weiter zuführen und erfolgreich den neuen Aufgaben mit seinen Mitstreitern zu meistern.

Wolfgang Frenz